Multiflow

Multiplex Lateral-Flow Assays für die Personalisierte Medizin

Diagnostische Untersuchungen können entweder umfassend in einem Labor oder vor Ort mittels Schnelltest durchgeführt werden (patientennahe Labordiagnostik). Der Vorteil von Schnelltests ist, dass sie Ergebnisse innerhalb weniger Minuten liefern, da eine aufwendige Probenaufbereitung nicht notwendig ist. Anwendungen diagnostischer Schnelltests sind der häusliche Schwangerschaftstest oder der Blutzuckertest für Diabetiker; aber auch Qualitätskontrollen in der Lebens- und Futtermittelindustrie.

Die Wissenschaftler der Hochschule Furtwangen und ihre Verbundpartner (Universität Tübingen, R-Biopharm AG) arbeiten im Projekt mit „Lateral Flow Assays“ (LF-Tests), die sich durch ihre Robustheit besonders für Schnelltests eignen. Bei diesem Verfahren wird der nachzuprüfende Analyt auf einem Teststreifen immobilisiert, mit einem Nanopartikel markiert und damit als Signallinie für den Anwender sichtbar (vgl. Schwangerschaftstest).
LF-Tests sind meist qualitative (z.B. Signallinie ja/nein) Tests. Durch die Verwendung von „farbigen“ Nanopartikeln, die an die Antikörper gekoppelt werden, können LF-Tests aber auch für quantitative Analysen verwendet werden. Dabei wird die Farbintensität der Signallinie photometrisch ausgewertet und die Intensität mittels statistischer Modelle in eine Konzentration umgerechnet.

In dem Projekt soll durch eine intelligente Farbmischung aus bspw. drei Farben (rot, grün, blau) der Informationsgehalt einer Signallinie verdreifacht werden. Ein Standard-LF-Test, bei dem bis zu vier Testlinien plus eine Kontrolllinie möglich sind, könnte so bis zu zwölf Analyten parallel erkennen. 
Eine der Herausforderungen der neuen Systeme besteht im molekularen Design, in der Auswertung und damit der verlässlichen quantitativen Durchführung solcher Simultanbestimmungen. Mit dem neuen quantitativen Multiplex-Testverfahren können somit nicht nur mehr Inhaltsstoffe einer Probe, sondern auch präzise Informationen zu deren Konzentration erfasst werden.

  • LAUFZEIT– 
  • FORSCHUNGSSCHWERPUNKTMedical Technologies

Projektpartner

  • Hochschule Furtwangen (Koordination)
  • Universität Tübingen
  • R-Biopharm AG

Förderung

Das Projekt wird im Rahmen der Förderlinie FHprofUnt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert, FKZ 03FH046PX4.

Kontakt

CONTACT

Prof. Dr. rer. nat. Matthias KohlPhone 07720 307-4554

EMAIL